11. Juli 2025
Hallo Axel, hallo liebe Zuhörer. Wir haben beide den Impuls oder den Wunsch gehabt, heute mal über das vergangene Männercamp zu sprechen. Das war für alle Teilnehmenden und auch für uns beide sehr intensiv in der Erfahrung.
Daher haben wir jetzt auch die letzten Wochen erstmal keinen Podcast aufnehmen können, weil da so viel noch zu integrieren, zu prozessieren war. Und wir wollen deshalb über das Männercamp reden, weil es dieses Jahr auch etwas Besonderes war. Es hat sich nämlich dieses Jahr ein Filmteam eingeschlichen und einen Dokumentarfilm gedreht, mit dem wunderschönen Arbeitstitel Unter Männern.
Ja, wenn du jetzt also Interesse am Männercamp hast und an dem was passiert ist, dann bleib gern dran, ansonsten schalt zur nächsten Folge wieder ein. Kurzer Rahmen, also was ist das Männercamp an sich? Ich gebe mal einen kurzen Abriss und Axel kann dann tiefer drauf eingehen.
Also im Prinzip ist das Männercamp eine siebentägige Initiationsreise zum Kern des eigenen Seins bzw. Mannseins. Es gibt tägliche Morgenroutinen, Bewegungsmeditationen, es gibt Erdungsarbeit, gemeinsame Meditationen, Atemreisen, Kreisarbeit, Schattenarbeit, Körperarbeit, Bioenergetik, es wird mit Schmerz und Lust gearbeitet, es gibt Präsenzübungen, es gibt Abende am Feuer mit gemeinsamen Trommeln, Singen, Weinen, Lachen, Bezeugen.
Also kurz Männer, die sich in ihrer Tiefe begegnen mit dem, was da ist. Axel, vielleicht steigen wir so ein, wenn du auf dieses Camp zurückblickst, was hat dich am meisten bewegt und was war anders in diesem Jahr?
AxelJa, es ist jetzt zum vierten Mal gewesen, das Männercamp. Jedes Camp an sich ist ja immer eigen und hat auch eine gewisse Qualität und Tiefe. Aber wie du auch schon sagst, nicht das Filmteam hat sich eingeschlichen, sondern es war ja ein bewusster Prozess, dass wir gesagt haben, okay, und das war ja keine einfache Entscheidung auch, sich für so ein Projekt oder so einen Film zu öffnen.
Und das war ja auch in dem Kontext mit Benjamin und Vera, die Filmemacher ja aus Berlin, ein Prozess, der über anderthalb Jahre schon lief. Das heißt, es war schon irgendwie auch eine Auseinandersetzung, wie und was will der Film eins wiedergeben. Und wenn du fragst, was war dieses Jahr anders?
Erstmal, dass das Filmteam dabei war, weil das hat natürlich viele Fragen aufgeworfen im Vorfeld. Aber die Erfahrung selbst, die ich oder wir ja auch die Teilnehmer gemacht haben, fand ich in gewisser Weise auch überragend, wenn nicht sogar auch überwältigend. In der Richtung, weil das Filmteam sozusagen ein Teil des Prozesses war.
Das war nichts draußen, sondern die waren teil- und integrativ in dem Kreis und in den Prozessen eingebettet. Und daraus war natürlich dann so spürbar und fühlbar. Also ich frage mich auch immer, was war jetzt das Besondere daran?
Also viele hatten sich ja vielleicht im Vorfeld vielleicht eher, naja, ich weiß nicht, ist das förderlich? Und im Nachhinein würde ich sagen, das war gerade auch, weil das Filmteam vielleicht da war, wie so ein Booster. Also ich kann es noch nicht so genau benennen, was jetzt das Phänomen war, dass diese Prozesse, die da gelaufen sind, auch so eine Tiefe und so eine Qualität gekriegt haben.
Und jetzt kann ich auch nur auf die Wirklichkeit schauen und sehe, da waren ja 40 Männer mit Filmteam und Leitungsteam und Köche, 52 Männer. Das ist natürlich schon eine Horde. Und von den teilnehmenden Männern waren 36 bereit, die Bilder, die gedreht worden sind, auch an die Öffentlichkeit gehen zu lassen.
Und das setzt für mich ja erst mal voraus, dass die natürlich ein großes, großes Vertrauen in all das, was wir das Projekt jetzt nennen können, entweder auch gelegt und gesetzt haben. Und das hat sicherlich was auch mit den Menschen zu tun, also mit Benjamin, Roman und Oliver. Das war die Filmcrew, die Vera war ja außerhalb.
Aber da hat sowas stattgefunden, was auch jetzt mit dem Abstand von den fast drei Wochen, wo das Camp ja vorbei ist, mich immer noch tief bewegt. Und ich weiß noch, ich bin nach Hause gekommen an dem Samstag, das war ja der 21. Und ich habe mich hingelegt und habe Tränen vergossen voller Dankbarkeit, wo ich gemerkt habe, was für ein großer Prozess.
Also auch Dankbarkeit für die Männer, dass die sich haben so darauf einlassen können. Dankbarkeit auch an das Filmteam, die das in einer, fand ich doch, sehr, sehr mitfühlenden Weise gedreht haben. Und natürlich auch eine Dankbarkeit an das Team, also alle, die beteiligt waren, dass das Männercamp jetzt auch im vierten Jahr so hat stattfinden können.
Und in dem Prozess bin ich eigentlich immer noch. Du hast auch gesagt vorhin, das braucht Integration. Und ich sage das ja häufig in meinen Kursen, das Seminar ist das eine, aber was danach kommt und was wichtig und wesentlich ist, ist dieser Zeitraum der Integration.
Und da braucht es auch Zeit und die Zeit sollte man sich auch schenken oder im besten Fall auch zur Verfügung stellen, dass das nicht so einfach dann so Bruch in den Alltag geht und die Erfahrung sinkt weiter und weiter zurück. Und ja, wir haben ja viel Kontakt auch. Es gibt jetzt auch eine eigene Gruppe von teilnehmenden Männern, die sich da irgendwie gefunden haben, die sich austauschen, die sich gegenseitig unterstützen.
Und das ist natürlich so etwas, was ich oder wir ja damals irgendwie so als unsere Mission auch gesehen, dass es etwas gibt, wie eine tiefere Verbundenheit im Männlichen auf dieser initiatischen Wirklichkeit. Ja, so, ich könnte jetzt immer weiterreden, ich merke aber jetzt bist du dran.
DanielJa, was hat dich denn am meisten bewegt? Die Frage habe ich ja noch gestellt. Also was war für dich vielleicht, ich weiß gar nicht, kannst du es vielleicht trennen für dich als Mann und für dich als Leiter so der intensivste Moment dieses Jahr?
AxelAlso es gab ganz viele Situationen, wo ich selber in einer unglaublich tiefen Weise auch berührt war. Also eine davon war für mich auch der Vater von Stefan, der war ja als Gastmann 83 Jahre, war der Älteste sozusagen. Und dann ist mir das Thema ja selber noch mal auch so gekommen, wie wenig die Ältesten in Würdigung und Achtung sitzen.
Und dieser Gang durch diesen Kreis, wo der Vater durch diesen Kreis gegangen ist, das hat mich zutiefst berührt. Und ich habe ja auch Rückmeldung von Männern, alleine nur gesehen zu werden von dem Ältesten, das hat ganz viel in der inneren Wirklichkeit irgendwie so berührt. Also das fand ich sehr berührend.
Dann natürlich, wir hatten ja auch im eigenen Team auch Prozesse, wir sind ja nicht raus und sagen unsere Prozesse gehören da nicht rein, sondern wir haben natürlich eine Form, wo wir auch mit den eigenen Prozessen gehen, auch ein Prozess mit dem Thomas, das fand ich sehr beeindruckend, wo ich sagte, endlich darf die Tür aufgehen bei ihm, sodass er das auch tiefer wahrnimmt oder auch fühlt, wenn es um sein Leben und seine Berufung geht.
Also das waren alles so Prozesse. Ich kann auch noch so diesen Moment sehen, wo wir den großen Atemprozess gemacht haben, wo der Jan, das war ja einer der Protagonisten, da lag und zutiefst erwähnt, so Öffnungsprozesse kamen, wo Schmerz, Freude, Lust, Wut, Ärger, also alles in einer unglaublichen Weise sich entladen hat. Und dann war der Benjamin, der war sozusagen mit der Kamera dabei und ich habe nur sehen können, wie ihm die Tränen selber über die Wangen, rührt mich und ein tiefes Mitgefühl da entstanden ist.
Und da gibt es ganz viele Momente. Denn auch ein Moment, da habe ich im Nachhinein gedacht, oh Gott, da wo das ja so um das Thema Sexualität ging, da saß ich da hinten erstmal mit Männern auf der Bank und hörte den Männern zu und der Holger hatte das ja mit Wissen so initiiert. Und ich hörte einen Mann, ich hörte den zweiten Mann, den dritten Mann, den vierten Mann, den fünften Mann und dachte, ey, was läuft denn hier?
Also da kam mir nochmal wirklich so auch ein starker Impuls, wie wenig, also das war wie auch eine Erkenntnis, wie wenig oder mit wie viel, mit wie wenig sich Männer auch in der Sexualität zufrieden gehen. Das war wie so eine Entrüstung in mir. Da wusste ich, wieso legen wir Männer denn die Sexualität so nah an der Frau ran?
Also wie wenig Bewusstsein wir vielleicht haben oder wie wenig Mut wir haben, auch für unsere eigene Sexualität einzustehen. Also das merkte ich, da war ich selber sehr emotional nochmal. Ich will gar nicht sagen erschrocken, aber irgendwie entrüstet ist vielleicht so das beste Wort.
Da dachte ich, ey Mensch, meine Güte, was läuft denn hier? Was läuft denn hier? Sind wir wirklich da gelandet?
Solche Prozesse, die sind im Nachhinein natürlich für mich auch nochmal sehr abrufbar. Besonders war natürlich auch, dass die Kräfte da mitgespielt haben. Es war ein super Wetter.
Wir hatten ja von Samstag auf Sonntag ein bisschen Regen und dachte, oh, das hat mich so ein bisschen erinnert an letztes Jahr, wo wir nur Regen hatten. Aber dieses Jahr war das wirklich nur so ein Element Wasser hat sich gezeigt und dann waren wirklich die anderen sechs Tage ein unglaubliches unterstützendes Feld, wo ich so dachte, Mensch, danke. Du hast ja vorhin so eingangs gesagt, was passiert da eigentlich?
Ich frage mich auch immer, was machen wir da eigentlich? Man kann ja Prozesse initiieren, man kann Menschen natürlich begleiten und auch an die Punkte ranführen. Also für mich im Nachhinein ist das nochmal deutlicher geworden, dass diese sieben Tage in dem Fall auch für die 40 Männer sozusagen etwas offenbaren.
Nämlich, dass die Männer ein Berufssein davon haben, dass sie einen Weg gehen können oder einen Weg gehen. Das war für mich nochmal so eine tiefe Erkenntnis. Wir gehen ja eh unseren Weg, meistens aber sehr unbewusst.
Und jetzt kommt so viel das Bewusstsein des Weges oder für den Weg ein Bewusstsein rein. Oder sie natürlich auch ein Bewusstsein davon haben, wie wertvoll es ist, sich der Wunde zu stellen. Dass man bereit ist, in die tiefen Ebenen, wo wir gewöhnlicherweise alleine gar nicht hingehen, die zu berühren, sich dem zu stellen.
Das sind erst mal so Worte. Aber wenn das dann irgendwie in so eine Erfahrung landet, dann denke ich oder fühle ich ja mal, wie heilsam es für jeden Einzelnen ist. Das haben wir für unterschiedliche Männer da im Camp gehabt.
Ganz, ganz unterschiedlich. Und doch nach zwei, drei Tagen war das ein Körper, eine Seele. Allein das ist ja ein Feld oder das ist ja auch ein Phänomen.
Also ich bin jetzt auch, wenn ich da jetzt nochmal gerade drüber spreche oder da heraus spreche, immer noch in tiefer Dankbarkeit. Also mein Inneres passt das immer noch nicht so ganz, ohne das jetzt zu überhöhen. Aber ich glaube, das ist was sehr Wertvolles, was da so entsteht.
DanielAuf jeden Fall, ja. Ich weiß noch, für mich war es dieses Jahr ganz besonders, dass ich im Vergleich zu den letzten Jahren mich wirklich öffnen konnte, auch für die Geschichten und Gefühle der anderen. Du gibst das ja immer so ein bisschen rein.
Dieses bleibt mal geöffnet, auch für das, was sich bei den anderen zeigt. Seid empathisch. Nehmt mal wirklich wahr, was da geschieht.
Und ich habe dieses Jahr wirklich versucht, präsent zu sein, immer mit offenem Mund geatmet. Und für mich war es ganz besonders, dass ich wirklich viel durch mich durchfließen lassen konnte, von dem, was da geteilt wurde. Dass ich einfach wirklich, ganz oft sind mir Tränen einfach gelaufen aus den Augen.
Und das war wirklich schön, da wirklich präsent zu sein, auch mit dem, was geteilt werden konnte. Ich kann auch gar nicht so genau benennen, was so für mich die besondersten Momente waren, weil es gab einfach sehr, sehr viele besondere Momente. Ein Moment, den ich besonders schön fand, war, dass wir uns ja an einem Tag auch mit Farben bemalt haben, so aus einer Initiation heraus.
Und dass wir dann anschließend auch den Benjamin, den Filmemacher, auch noch mit Farbe bemalt haben, oder er sich selbst mit Farbe gezeichnet hat, weil er so tief in diesem Prozess auch drin war, dass das irgendwie dazu gehörte dann anschließend auch, dass er da auch mit noch in Kontakt geht. Das fand ich einen ganz bedeutsamen Moment, wo auch noch mal für mich und auch andere Männer klar wurde, okay, er gehört halt wirklich hier mit dazu. Er sitzt nicht nur hinter seiner Kamera und filmt, sondern er ist auch Teil dieses Raumes, Teil dieses Prozesses.
Und das war für mich sehr, sehr kraftvoll, das so zu erleben. Ja, und ich habe für mich natürlich sehr viele intensive Momente erlebt, unter anderem bei einer Atemreise, als ich den Jascha, meinen Partner, richtig anschreien durfte. Und zum ersten Mal in meinem Leben war da niemand, der mich irgendwie von oben herab verurteilt hat dafür, dass ich meine Stimme erhebe, oder der Angst vor mir bekommt dafür, dass ich meine Stimme erhebe, oder der irgendwie eingeschüchtert ist, oder verunsichert, oder weiß der Geier.
Nein, er hat mich einfach nur angesehen in dieser Emotion der Wut und der Frustration und hat nicht gezuckt dabei, hat mir tief in die Augen geblickt und hat mich verstanden. Er hat mich einfach verstanden in diesem Gefühl. Und das war so ein schöner Moment zum ersten Mal in meinem Leben.
Ja, und ich bin jetzt auch fast 40 Jahre alt, wirklich in diesem Gefühl der Wut einfach nur gesehen zu werden. Das war wirklich sehr, sehr intensiv für mich. Und ansonsten viele, viele andere Momente.
AxelDas ist ja das Prinzip, was du beschreibst, ist ja das Prinzip der Wunde. Also Wuterge und all das, das ist ja eine Folge aus dem, wo wir in der Tiefe wirklich verletzt sind. Und es gibt nichts Heilsameres, als in der Verletzung mit der Wunde gesehen zu werden.
Und das ist eben halt irgendwie ein, ich sag mal, so wertvoller und heilsamer Moment. Jetzt sind wir wieder bei dem Satz von dem Robert Bley, durch das Tor der Wunde dringt das gewaltige Reich der Seele wieder ein. Das heißt, alles das, was Wunde aus der Wirklichkeit unserer Situation ja irgendwie auch hervorgebracht hat, hat erst mal was Trennendes.
Wunde trennt auf einer gewissen Ebene. Und wenn wir lernen, uns der Wunde zu stellen, dann gewinnen wir wieder den Kontakt zu dem Wesen – ich sag jetzt mal das Wort Wesen – zurück, was wir immer so sind. Und da ist natürlich alles dann drin, gesehen zu werden, beachtet zu sein, geliebt sich zu fühlen, Teil von etwas zu fühlen, zugehörig zu sein.
Das sind ja so Grundbedürfnisse, die wir in unserem Menschland ja haben. Und je nachdem, was in deinem Leben passiert ist, diese Wut und diesen Ärger oder auch diese Trauer, all das, was ja so in uns ist, wenn das mal Raum kriegen darf, und da ist jemand, der mich da drinnen sieht, hat das was sehr, sehr Heilsames. Und jetzt können wir wieder sagen, das ist das Feld, was wir ja natürlich auch initiieren, wo diese Prozesse auch einen bestimmten Stellenwert haben, weil wir oder ich auch weiß, wie wertvoll und wie notwendig das ist, dass der Mann lernt, sich seiner Wunde zu stellen.
DanielLass uns mal, weil wir gerade schon hier sind, über die Kraft des Kreises sprechen, über dieses Sich-der-Wunde-stellen und auch darin bezeugt zu sein. Das Prinzip des Kreises ist ja auch eines der Prinzipien, würde ich sagen, ist ja Zeugenschaft. Unbedingt.
Und warum brauchen wir Männer oder alle Menschen vielleicht auch, aber wir sprechen ja immer über Männer hier, diese Form von Gegenüber, diese Form von Gesehenwerden in ihrem Scheitern, in ihrer Trauer, Wut, Sehnsucht, was auch immer?
AxelJa, ich glaube, das ist ja etwas sehr Menschliches, wenn man jetzt so schaut. Wir werden geboren und man weiß ja vorher diese Symbiose, die wir ja eingegangen sind. Und wir werden geboren und dann passiert ja diese natürlichste Form von Verletzung.
Wir erleben uns von etwas getrennt, was vorher eins war. Und ich glaube, diese tiefe Sehnsucht wieder in diese Verbindung zu finden. Viele versuchen es ja über das Äußere.
Und wie verletzend das sein kann, wie die Folge sein kann, wenn die Mutter zum Beispiel das Kind nicht in der Weise so sieht oder bestätigt und sagt, schön, dass es dich gibt. Wir haben uns so gefreut, dass du da bist. Wir freuen uns, dass du da bist.
Das sind so Grundbedürfnisse auch in dem Willkommensein. Und je nachdem, wie alleine schon diese frühen Prozesse laufen, auch in der Schwangerschaft, vorgeburtlich oder unter der Geburt, hat das alles Folgen. Und die Wunde ist ein Prinzip.
Da kann man natürlich erst mal über diese Form der Lebenssituation ein bisschen näher kommen. Aber im Kern ist das ein Prinzip in unserem Menschsein. Und die Folge ist ja, dass wir uns mehr und mehr zurücknehmen, uns nicht mehr fühlen im Grundvertrauen, sondern verloren, einsam, vereinsamt, nicht gesehen, nicht geliebt.
Dann kommt die andere Folge oder die Wirkung da rein. Und das ist natürlich dann auch auf der anderen Seite auch die Herausforderung im Leben. Das ist ja der Weg, den wir zu gehen haben.
Dass wir da, wo wir uns verloren haben, da, wo wir den Kontakt verloren haben, dass wir diesen Weg letztendlich wieder gehen und mehr und mehr wieder uns finden auf und in diesem Weg. Und das ist natürlich ohne den Abstieg in diese frühe Wunde in vielen Fällen nicht wirklich möglich. Deswegen glaube ich, dass so ein wesentliches Prinzip unseres Menschseins, es gibt ja so Grundbedürfnisse, gesehen zu werden, geliebt zu sein, Kontakt.
Kontakt sowieso ist das größte Bedürfnis, das wir haben. Und wenn der Kontakt unterbrochen ist, hat das eine Folge. Wenn die Liebe nicht mehr fühlbar ist, hat das eine Folge.
Wenn mein Sein sich dann nur noch darüber bestätigt, über das, was ich mache und tue, hat das eine Folge. Ich will ja in meinem Sein bestätigt sein, nicht in dem, was ich alles supertolles mache, was später. Das sind schon so Grundprinzipien, mit denen wir sehr früh konfrontiert werden und natürlich im späteren Leben immer wieder auch eingeladen werden, wenn man das so verstehen will, in diesem initiatischen Raum, sprich von diesem Kreis.
Und das ist ja nach wie vor immer auch ein Phänomen, 40 Männer oder 50 Männer im Kreis. Einer fängt an und macht den Raum auf und sagt, da stehe ich, das ist meine Wirklichkeit. Und wie häufig das so wie so ein Raunen durch den Kreis geht, weil die auf einmal alle erkennen, ich kenne das auch.
Also wenn 40 Männer sagen, ich kenne das auch. Wie dieses uralte Bild immer noch, wenn man in uns greift, ich muss das alleine machen, ich teile nichts mit, was meine Wirklichkeit ist. Das führt ja meistens in Vereinsamung, auch in Isolation oder Unemotionalität.
Das sind ja dann häufig Folgen. Insofern ist das auch immer, finde ich, ein heilsamer Raum oder ein heilsames Feld, wo Männer in einer natürlichen und selbstverständlichen Art und Weise sich wieder zeigen können und in dem Fall dann auch bezeugt werden von den anderen Männern.
DanielDas heißt, dieses Grundbedürfnis, diese starke Sehnsucht, endlich so zu sein und so gesehen zu werden, wie ich es mir mein Leben lang gewünscht habe oder wie ich es mir im Alltag nicht kreieren kann. Das ist ja das, was sich dann in diesem Kreis plötzlich ergibt, auf eine ganz natürliche Art und Weise, ohne dass jemand da irgendwie einwirken muss. Das ist auch dieses Phänomen, was du immer beschreibst.
Also eine große Sehnsucht, die ich bei vielen Männern wahrnehme, ist dieser Kontakt zu Männern. Aber es gibt gar nicht so dieses angeleitete, ich sage mal krampfige, wir bringen euch jetzt in Kontakt miteinander, sondern das Einzige, was im Männercamp gemacht wird, wir setzen uns in den Kreis und plötzlich fangen die Leute an zu reden und plötzlich sind da Tränen und plötzlich ist da Wut und plötzlich ist da Verzweiflung und plötzlich ist da Ohnmacht und Scham. Und das ist wirklich, das ist was, das lässt sich für mich auf einer tiefen Ebene gar nicht verstehen, was da eigentlich passiert.
Und ja, diese Achtsamkeit, diese Präsenz von den Männern, da wirklich mit den Männern mitzuschwingen, sage ich mal, auf einer energetischen Ebene, das finde ich ganz bemerkenswert. Also das ist auch was, was mich immer wieder in diesen Raum zieht und mir so viel gibt, einfach auf eine Art und Weise, die ist für mich wirklich magisch.
AxelJa, das geschieht ja nicht nur einfach so. Natürlich haben wir einen Inhalt auch in dem Kreis, alleine die Altersreihe, das hat schon eine unglaubliche Bedeutsamkeit und eine Wirkung. Aber wir sitzen ja nicht nur im Kreis und erzählen, sondern es geht ja darum, dass wir wieder ins Fühlen kommen.
Und Fühlen ist immer auch verbunden mit der Körperlichkeit. Und das, was wir ja wirklich die sieben Tage durchtragen, ist wirklich, mehr und mehr den Körper in eine Durchlässigkeit zu führen. Dass all die Themen, die wir gelernt haben zu halten, zu unterdrücken, abzuspalten, dass die in einer bestimmten Weise wieder lebendig sein können und natürlich auch einen Raum haben, damit da sein zu können.
Also das ist ja was, was wir gar nicht kennen in vielen Fällen. Du sagst, es ist eine Magie. Ich würde sagen, ja, es ist ein Phänomen, so würde ich das betrachten.
Und natürlich auch ein Wissen von all diesen Formen, wie wir Geschichte, Prägung, diese frühe Zeit in einer bestimmten Weise wieder lebendig machen können. Also dass das wieder stärker ins Bewusstsein fließt und bestimmte Kontexte in meinem Leben für einen selbst, aber vielleicht auch generell verständlicher werden. Jeder einzelne Mann, der da sitzt, hat eine ganz persönliche Geschichte und gleichzeitig haben wir auch eine Kollektivgeschichte.
Jetzt sind wir wieder bei dem Film. In dem Fall darf der Film vielleicht dienen, dass wir über und durch vielleicht auch diese Formen, die Möglichkeiten, dass Männern das Mut macht, sich auch diesen Prozessen zu stellen. Und ich finde, wir sind eine doch sehr entwertete Männergesellschaft.
DanielAxel, ich habe das Gefühl, dass auch im Camp viele Männer erst über den Körper zum ersten Mal wirklich in Kontakt mit sich selbst kommen, zum Beispiel über die Atemreisen oder die Bewegungen, die jeden Morgen gemacht werden, die Morgenmeditationen, Morgenroutinen. Warum ist der Körper aus deiner Sicht so ein wichtiger Schlüssel dazu?
AxelTja, also ich würde ja das Bild vertreten, Körper, Seele, Geist, das sind so diese drei Wirklichkeiten unseres Menschseins. Und da drinnen irgendwie verzieht sich, ich bin ja so ein Fan vom Hara, Hara ist die Körpermitte, also Hara, Herz und Hirn, so diese drei H's. Und man könnte auch die Viers nehmen, Hoden, Hara, Herz und Hirn.
Das sind die vier H's, die wir in unserem Leben wieder in ein tieferes Bewusstsein und in Verbindung bringen dürfen. Wir haben leider gelernt, auch vielleicht aus unterschiedlichen Kulturkreisen heraus, uns ganz viel hier im Kopf zu bewegen. Also wenn ich jemanden frage, was fühlst du, dann merke ich sofort, die Frage geht in den Kopf.
Dann versucht er das Fühlen im Kopf irgendwie zu finden. Das wird man da nicht finden. Deswegen, der Körper ist natürlich der Fühlraum an sich.
Und ich würde so für mich irgendwie so, auch aus meinen eigenen Prozessen, alles, was wir durchlaufen haben, von Anbeginn, können wir sagen, von der Zeugung bis hier und jetzt, alles ist abgelegt wie eine tiefe zelluläre Festplatte. Das heißt, alles, was wir erlebt haben, sowohl das eine wie das andere, ist in unserem Körper gespeichert. Und dann kann man natürlich über, und das liebe ich natürlich auch über die ganze körpertherapeutischen Ebenen, wieder diesen Raum bewusster zu machen.
Die Männer vielleicht auch einzeln tiefer wieder in diesen Raum einzutreten, zu fühlen, zu spüren, wer bin ich denn in der Tiefe. Und da ist der Körper natürlich ein Tor, ein großes Tor.
DanielJa, Tore, gibt es ganz viele im Männercamp, diverse Schwellen. Wie zeigt sich denn, es gibt ja von Robert Blei dieses archetypische Bild des wilden Mannes, das er aufgreift, auch im Zusammenhang mit der Männerarbeit. Wie zeigt sich denn der wilde Mann in diesem Kreis?
AxelJa, das sind ja jetzt einfach so Begrifflichkeiten, kann man ja nicht wieder was entstehen lassen, der wilde Mann, wie muss der sein, was ist denn das eigentlich. Aber das Wilde, so wie ich das verstehe, ist ihm halt das Unangepasste. Das hat was mit Freiheit zu tun, mit Freisein zu tun.
Vielleicht auch mit diesem schönen Begriff, den ich immer wieder neu entdecke, mit dieser Radikalität. Dass ich mich in meinem So-Sein frei fühle, das zu tun, dem zu folgen, was mir und meinem Leben entspricht. Das ist eigentlich damit auch gemeint.
Wir sind ja eine Gesellschaft, wir sind sehr angepasst, zivilisiert. Wir haben alle Erziehung genossen und die Folgen davon sind häufig, dass wir auch den Urgrund oder die Urkraft oder die Ur-Wirklichkeit nicht mehr abrufen können. Und da ist das Wilde.
Das Wilde heißt für mich auch das Unangepasste. Das Wilde heißt auch, ich bin bereit, auch
Also mich dem zu stellen, mich nicht irgendwie unterzuordnen in Kontexten, die mir nicht entsprechen. Also das hat viel mit dieser Wirklichkeit auch zu tun. Und die Wildheit, die wir ja deswegen, ich finde ja, das ist ja auch ein Grund, weswegen wir das Camp ja auch in der Natur machen, diese Rückbindung an die Natur, das ist was sehr, sehr Archetypisches.
Und jede Zelle unseres Körpers weiß, wo wir herkommen. Nur wo sind wir gelandet? Hinter Mauern, hinter Glas?
Also diese Form von Wildheit, die in uns ist, die ist ja nicht weg. Die gilt es wieder zu beleben. Wie viele Männer haben auch im Camp gesagt, Mensch, das ist super, sieben Tage auch wieder in der Natur zu sein.
Und jetzt eben halt nicht in dem Weise zu campen, so am Lagerfeuer sitzen, alles schön und gut, aber auch mit diesen Inhalten zu sein. Das ist natürlich schon ein großes Kraftfeld.
DanielIch finde das immer wieder schön zu beobachten, das ist ja jetzt schon das dritte Jahr gewesen, wie am Anfang gibt es so ein oder zwei Männer, die sich überhaupt trauen, barfuß zu sein. Und am Ende der Woche siehst du kaum noch Männer, die überhaupt Schuhe tragen. Also die auch im Kreis dann wirklich im Dreck stehen, auf der Wiese stehen, barfuß sind.
Und das ist auch so ein Punkt, wo ich immer eine gewisse Wildheit auch wahrnehme. Oder zum Beispiel im Tanz, am Anfang ist es noch so ganz verhalten, alle stehen so steif da, bewegen vielleicht so ein bisschen die Schultern. Und am Ende der Woche ist es schon eine ganz andere Art, dieser freie Tanz, der sich dann bei vielen Männern vielleicht zum ersten Mal entwickelt.
Und bei anderen dann plötzlich einsetzt. Also dass sich die Bewegungen auf eine ganz andere Art vertiefen, viel mehr Bewegungsspielraum dazu kommt. Vielleicht entdecke ich, dass ich Arme habe, dass ich Beine habe, dass ich auch den Kopf bewegen kann.
Und wie viele Gelenke der Körper eigentlich so hat. Also das ist schon für mich immer sehr bemerkenswert, auch diesen Wandel in den Männern zu sehen, zu bezeugen. Wie sie ins Camp kommen und wie sie das Camp wieder verlassen.
AxelJa, und du sprichst da was an. Und ich glaube einfach, das ist auch etwas, was ich auch immer wieder beobachte, wie wenig Körperbewusstsein die Menschen, in dem Fall auch die Männer, für sich selbst haben. Man kann natürlich in die Muckibude gehen und diese Muskeltraining machen, aber das ist was anderes als das, was wir hier einladen im Camp, nämlich diese Durchlässigkeit wieder zu erwirken.
Und ich sage mal, es gibt so drei Gründe, Pulsation, Vibration und Fliesen. Das ist unsere Grundfähigkeit unseres Organismus. So sind wir angetreten.
Und wenn Situationen kommen, wo wir anfangen, allein schon über das muskuläre System, wir spannen uns an, damit ist dieser freie Fluss schon nicht mehr frei. Und Strukturen, das ist ja nach wie vor eine große Herausforderung für viele Männer. Du hast ja vorhin auch gesagt, man gewinnt ja mehr und mehr im Bewusstsein davon, in bestimmten Kontexten den Atem freizugeben, den wilden, freien Atem zu haben.
Was ist das für eine Befreiung, wenn der Atem wirklich wieder frei fließt und ich die Möglichkeit habe oder auch den Mut habe, tiefer zu atmen als jemals in meinem Leben zuvor. Weil auch da liegt der Atem in einer Form, in einer Struktur. Und die Folge ist, dass wir uns reduzieren.
Das sind ja viele Möglichkeiten, wo die Männer letztendlich für sich vielleicht auch eine Erfahrung machen, wie du auch so sagst, aus Form und Struktur herauszufinden. Also aus der Anpassung mehr vielleicht in das freie, wilde, wie man das nennen möchte, zu finden. Also sich auch zu wagen.
Das ist ja immer eine Schwelle. Immer eine Schwelle. Wie du schon sagst, ich kann ja stehen und tanzen und mich schütteln irgendwie oder ich fange an, meinen ganzen Körper irgendwie so freizugeben.
Weder ist das eine besser wie das andere schlechter, aber es bringt eine andere Erfahrung hervor. Ich glaube, das ist etwas, was wir in vielen Fällen bei den Männern immer wieder antreffen, wie in gewisser Weise auch Freude und Dankbar, die sind, ihren Körper wieder zu entdecken. Körper heißt ja auch Freude und Lust am Dasein.
Die Kraft ist ja nicht immer nur, dass wir sagen, wenn wir den Körper wieder entdecken, dass immer nur der Schmerz, die Trauer, die Wut und sowas da ist. Nein, da ist auch Freude. Da ist natürlich Lust drin.
Da ist auch das große Thema von sich frei fühlen und so. Stärke, all das, das sind ja so Ebenen, die gleichzeitig auch da sind. Wenn ich das eine versuche zu kompensieren, kompensiere ich natürlich vieles andere auch.
Wenn ich nicht Wut und Schmerz fühlen kann, kann ich vielleicht auch nicht Freude und Lust fühlen.
DanielNa ja, und so weiter. Ich würde gern über typische Prozesse und Herausforderungen sprechen, auch für die Männer, die vielleicht im Camp waren und die Folge hören und sich vielleicht fragen, was ist denn der, ich weiß gar nicht, ob ich es jetzt sage, therapeutische Sinn oder Nutzen oder weiß der Geier. Zum Beispiel gemeinsame Übung, jeden Morgen eine gemeinsame Routine zu haben.
Ich weiß noch, ich bin zum ersten Mal mit dieser Form von Disziplin im Männercamp in Kontakt gekommen. Für mich gab es das bis dahin nicht. Ich bin nie zur Bundeswehr gegangen oder irgendwas.
Für mich war das das erste Mal in meinem Leben, dass es ganz klar war, okay, jeden Morgen ab 8 Uhr wird da oben eine Bewegungsmeditation gemacht. Danach geht es zum Aikido oder Erdungstraining. Ja, Stockkampf oder Übungen mit einem Stock oder weiß wer.
Das war zum ersten Mal in meinem Leben diese Form von Struktur, auch mit dem Körper in einer Art und Weise, früh am Morgen etwas zu machen, mit dem Atem zu verbinden, mit dem Körper verbunden zu sein, mit der Erde verbunden zu sein und auch Kontaktübungen mit anderen Männern zu machen. Das ist ja auch eine Art von Herausforderung, sich dem erst mal so zu stellen in der Art und Weise. Was ist denn der Sinn und die Intention dahinter, das so zu handhaben?
AxelJa, das dient natürlich dem gesamten Prozess, dass die Männer wirklich wieder in einer guten Weise mehr und mehr wieder in den Körper einziehen, dass sie ein Bewusstsein davon kriegen, was es auch heißt, geerdet zu sein. Ich bin ja so ein Fan von dem Carl Fried von Dürkheim. Der hat ja mal den Hara-Begriff in einer unglaublich guten Weise mal definiert, was das wirklich ist.
Da wird natürlich so deutlich, wenn wir das Hara-Bewusstsein nicht haben, sind wir nicht wirklich gegründet in uns selbst. Du kennst das, ich kenne das. Der Wecker geht, morgens früh geht der Wecker, und wir stehen auf, und dann sind wir uns eigentlich schon in der zweiten Bewegung am Verlassen.
Der Sinn und die Möglichkeit, die das mit sich bringt, ist, dass die Männer auch über diese förderliche Struktur, ich mag ja nicht Strukturen, aber förderliche Disziplin, natürlich tiefer mit sich selber wieder in Kontakt kommen können. Und jeder weiß ja, wenn man so etwas so geht wie so einen geistig-spirituellen Weg, ist so tägliche Praxis eigentlich ein Muss. Ohne dass was muss, ich will das ja.
Aber wir sind so in den Strukturen auch gefangen. Wir sind so im funktionalen Modus, dass wir in einer gewissen Weise häufig kaum da drin selber noch vorkommen. Und diese Form über die sieben Tage regt ja den einen oder anderen an, und das ist ja allein das Wort schon, eine selbst auferlegte Disziplin zu wählen.
Eine fremdbestimmte Disziplin, das kennen wir alle, deswegen streuen sich bei vielen schon die Nackenhaare, oder du kannst mich am Arsch lecken. Aber im Kern geht es darum, dass ich für mich herausfinde, dass das für mich persönlich eine Motivation sein kann, mich täglich rückzubinden an das, was ich bin. Und das ist natürlich jetzt auch über die Kontinuität, das sind ja nur sieben Tage, aber viele tragen das einfach danach auch weiter, das regen wir ja auch an, dass Männer einen Raum finden für sich, oder eine Übung finden, wo sie sich täglich rückbinden können.
Wir haben ja schon mal darüber gesprochen, ich weiß nicht genau mehr, wo das war, aber ich finde, die Klöster haben das natürlich genial gelöst. Die stehen morgens früh auf, das Erste, was sie machen, ist beten. Binden sich rück.
Dann gehen sie raus, machen ihre Arbeit, mittags das Gleiche, essen, und das Nächste ist beten. Also immer wieder in diese Rückbindungsenergie zu gehen. Dann gehen sie wieder raus bis nachmittags, abends Rückbindung, wieder beten.
Das heißt, sie haben dreimal am Tag eine Tankstelle, wo Rückbindung, an was auch immer sie sich rückbinden, möglich macht. Das, finde ich, ist eine unglaublich förderliche Struktur. Diese Struktur finde ich förderlich.
Der Dalai Lama sagt ja mal, wenn es um Regeln oder Strukturen geht, lerne diese Struktur, diese Regel, und dann sprichst du auch von den 20, 30 Jahren, bevor du sie dann brichst. Aber dann richtig. Dass man auch dann wieder lernt, sich zu entkoppeln oder rauszugehen.
Insofern ist das wesentlich und auch unterstützend. Ich habe von vielen Männern auch Rückmeldungen, wie dankbar die sind, dass sie wieder Kontakt zu ihrer eigenen Körperlichkeit entdecken. Das sind erst mal äußere Formen, und dann gehen wir über diese Atemarbeit in die innere, tieferen Schichten.
Das dient natürlich immer auch diesem Gesamtprozess, soweit es uns möglich ist, jeden Einzelnen abzuholen oder einzuladen, den Mut zu haben, sich diese Themen zu stellen.
DanielJetzt hast du gerade schon die tiefen Atemreise angesprochen. Es gibt ja eine typische Herausforderung, die ich jetzt die letzten drei Jahre bemerkt habe, ist dieses Männer, die wieder zum ersten Mal seit Jahrzehnten eventuell mit tiefen Gefühlen in Kontakt kommen, zum Beispiel mit tiefer Freude oder mit tiefer Trauer, die plötzlich schluchzen, weinen, über Minuten hinweg. Warum erlebst du, dass viele Männer genau diese Form der Blockade haben?
Über welche Prozesse wird dem im Männercamp begegnet und auf welche Art und Weise kommen die Männer dann damit wieder in Kontakt?
AxelIch mag das Wort Blockade ja nicht, so Block. Nein, wir haben alle sehr viel lernen müssen, auch dürfen, aber in vielen Fällen auch müssen, in eine Überlebensstrategie zu finden. Das Leben an sich, wenn wir hier ankommen, ist nicht nur gut, also gut oder schlecht, ist auch schon wieder eine blöde Formulierung, sondern das Leben fordert uns heraus.
Das finde ich allein schon ein Wunder an sich, dass so ein frühes Wesen, gerade geboren oder ein paar Monate alt, auf das Leben lernt, zu reagieren, letztendlich ja dann, um zu überleben schon. Da wäre eine gewisse Form von Kontakte, da haben wir ja vorhin schon mal drüber gesprochen, nicht fließt, wenn das Kind sich nicht rückbinden kann. Jetzt haben wir ja auch ein paar im Projekt gehabt oder im Camp gehabt, die sehr früh getrennt worden sind, im Brutkasten gelegen haben.
Das ist natürlich eine Situation, die ist apokalyptisch, weil das Wesen selbst kann erst mal gar nichts tun. Es ist diesem Prozess ausgeliefert und kann nicht im Vorfeld wissen, ja, ich liege jetzt hier mal so zwei, drei Monate im Brutkasten und danach wird wieder alles gut. Nein, da ist jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeder Tag ein Überlebensprogramm.
Weil das, was es braucht, kommt dann in den meisten Fällen nicht, und das ist Kontakt. Das ist dann für viele schon so eine prägende Erfahrung, dass die natürlich irgendwann entscheiden, irgendwie nie wieder werde ich mich auf Beziehung einlassen. Es ist ja auch etwas, was dann Beziehungsdynamiken hervorbringt, dieser tiefe Form von Verlust oder sich verlassen zu fühlen.
Das hat ja alles, wie gesagt, alles so Folgen dieser prägenden Zeit. Und da regen wir ja die Männer irgendwie auch an, dass wir sagen, das Tor der Wunde, wo fängt das an? Minus neun Monate, plus vier Jahre, und dann nach der Geburt werden wir mit dieser Wirklichkeit der Wunde konfrontiert.
Und dann lernen wir zu überleben, das zu erleben. Und der Prozess, den wir ja anbieten im Camp, ist ja aus dem Überleben müssen in das Erleben von hier und jetzt zurückzufinden. Das heißt auch, diese Räume, auch die emotionalen Räume, wieder zu betreten, wo all das, was sich über die Jahre, vielleicht Jahrzehnte der frühen Zeit gehalten hat oder aufgestaut hat oder abgespalten worden ist, dass das wieder in einer guten Weise lebendig werden will und freikommt.
Für all das, was wir gelernt haben, zurückzunehmen, ob es muskulär ist oder auch psychisch, brauchen wir Energie. Wir geben ganz viel Energie eigentlich so ins Leben ab, um dem Überlebensprinzip zu folgen. Ich glaube, viele Männer im Nachhinein erleben auf einmal wieder die Freude und die Lust am Dasein, dass sie vielleicht mehr wieder merken, was sie eigentlich wollen.
Das ist ja auch immer so ein Thema, diese Orientierungslosigkeit. Man lebt in den Moment rein, ohne zu wissen, was will ich überhaupt. Das sind alles so Prozesse, die im besten Falle auch nach dem Camp einen Ausdruck finden.
Das braucht natürlich auch einen Einsatz. Das geschieht nicht so einfach.
DanielIch kann mich noch daran erinnern, dass es einen Moment gab, wo etwa zehn Männer, wenn ich mich recht entsinne, einfach nicht aufhören konnten zu lachen. Das war sehr bemerkenswert. Ich gehörte mit dazu.
Ich habe gelacht und gelacht und immer, wenn ich gedacht habe, jetzt ist es durchgeflossen, jetzt kann ich aufhören, fing gegenüber jemand wieder an zu lachen. Dann ging das wieder von vorne los. Das war echt schön, diese tiefe Freude auch mal wieder so wahrnehmen zu können.
AxelIn manchen Prozessen wird es echt verrückt, dass wir immer noch meinen, wir müssen überleben. Den Preis der unterdrückten Freude, der unterdrückten Kraft oder auch der unterdrückten Liebe. Es sind ja alles mitfühlende Wesen und auch liebevolle Wesen, die da sind.
Jeder Mensch hat das in sich. Wie das auf einmal wieder so spürbar wird, da denkt man, was mache ich hier eigentlich? Was habe ich mein Leben lang gemacht?
Wie dann so deutlich wird, dass diese Überlebensstrategie und die Überlebensstruktur eigentlich nicht schon lange überlebt hat. Und doch irgendwie, wenn da kein Bewusstsein reinkommt, das immer weitergreift. Ja, spannende Prozesse auf jeden Fall.
DanielIhr nutzt ja auch oft eine bioenergetische Maßnahme, um die Männer mal wieder so richtig auszuschütteln, würde ich jetzt mal sagen. Das ist ja auch so eine richtig schöne Grenzerfahrung, eine große Herausforderung, mal über die eigenen, über das hinweg zu gehen, wo wir uns oft denken, was so die eigene Grenze ist. Und ich vergesse diesen Abschnitt jedes Jahr aufs Neue, dass der vielleicht kommt.
Oder vergesse, dass der immer so lang ist und denke jedes Mal nach dem ersten Durchgang schon, nee, jetzt bitte nicht noch einen Durchgang, und dann machen wir den viermal. Trotzdem schaffe ich es immer wieder, das durchzuhalten. Das ist auch eine, das ist immer sehr spannend für mich, was da auch an Potenzial aus den Männern rauskommt.
Und welche Form von Bleiben, wie du das immer nennst, wie Männer das schaffen, plötzlich im Schmerz und in der absoluten Grenzerfahrung trotzdem noch die Füße am Boden zu halten und beieinander zu bleiben. Vielleicht kannst du dazu noch ein paar Worte sagen?
AxelJa klar, gerne. Das ist ja eine meiner eigenen Erfahrungen auch aus der frühen Zeit, als Bioenergetik. Das ist ja eigentlich so eine diagnostische Möglichkeit, zu sehen, wie jeder Mensch gelernt hat, zu überleben, auszuhalten.
Du hast ja auch gerade gesagt, ich wundere mich immer, dass ich das so aushalte. Also aushalten ist eine Strukturaussage. Ich halte das aus.
Dann bin ich noch im Kampf. Ich will dagegen gehen. Ich halte das aus.
Die Einladung, die ja an die Männer ausgesprochen wird, ist ja, dass sie bereit sind, ihrer eigenen Grenze, auch da, wo Schmerz ist, da lernen zu bleiben. Nicht dagegen zu gehen, nicht rauszugehen, also aus dieser Erfahrung, sondern lernen zu bleiben und die Wirklichkeit zu fühlen, die sich in dem Schmerz dann zeigt und im besten Falle dann den Schmerz auch in eine Form von Ausdruck führen können. Also das sind ja genau diese Ebenen, wo man sagt, das ist eigentlich auch schon eine Schwelle.
Es bringt ja nichts, wenn ich ständig bereit bin, über Grenzen drüber zu gehen. Es geht nicht, über Grenzen drüber zu gehen. Es geht aber auch nicht darum, vor Grenzen stehen zu bleiben, sondern es geht darum, diese Grenze in einer guten Weise lernen zu fühlen, wo ich merke, da ist Schmerz.
Okay, es ist mein Schmerz. Ich weiche den nicht auf, sondern ja, das ist mein Schmerz und ich bleibe. Und das ist ja eine Möglichkeit, wo viele Männer auf einmal entdecken können, dass in dem Schmerz etwas, was davor liegt, nämlich die Lust und die Freude.
Es gibt ja immer dieses alte Bild von Schichtenmodellen oder Zwiebelmodellen. In der Mitte ist der Kern und dann kommt eine Erfahrung des Lebens, legt sich drauf und diese Urfreude, die Urlust, die dringt dann natürlich nicht mehr so frei dadurch. Kommt die nächste Erfahrung, noch eine Erfahrung, noch eine Erfahrung und die sind häufig immer mit Schmerz verbunden.
Das heißt, das, was wir in einer gewissen Weise über und durch die Bioenergetik da machen, ist, dass wir diese Schichten lernen zu berühren und tiefer und tiefer, soweit es geht, nicht um auszuhalten, sondern in diese Durchlässigkeit zu finden. Dann ist das ja häufig so, vielleicht hast du es auch mal erlebt, wo Schmerz und Freude sich auf einmal begegnen. Wo man denkt, um Gottes Willen, ich habe keinen Bock mehr, scheiß Übungen, und auf einmal kommt da so eine Freude.
Wie sich dann diese frühe Ebene der Freude und der Lust auch wieder in dem Schmerz zeigt. Dann kriegt das so eine Paradoxie, Schmerz und Lust, Schmerz und Freude. Und so ist Schmerz in vielen Fällen ja auch ein Portal.
Eckart Tolle spricht ja auch von einem Schmerzkörper. Ich würde sagen, auch diese Form der tiefen Körperarbeit oder Körpertherapie, wenn wir tiefer mit und an dem Körper wieder lernen, Kontakt anzubieten, dann werden wir überall, egal wo am Körper, auf Schmerz treffen. Insofern wäre der Schmerz auch wieder so etwas wie ein Portal, wenn ich lerne, mich diesem Schmerz zu stellen und zu gucken, was ist hinter dem Schmerz.
DanielIch kenne das aus dem Alltag auf jeden Fall. Ich bin nämlich einer dieser Menschen, ich liebe das Gefühl von Muskelkater. Ich liebe dieses Gefühl, wenn alles zieht und irgendwie ich genieße das.
Da empfinde ich wirklich Lust, richtig körperliche Lust, wenn ich mein Bein ausstrecke und ich merke, das zieht richtig schön.
AxelJa, aber was ist das Gute daran, was du dann erlebst? Ja, also was ist das Gute daran, wenn du merkst, ich spüre meinen Körper, sagst du ja. Ich merke, da gibt es ja noch Bereiche, die ich vielleicht so ganz innerbar wahrnehmen würde.
DanielDas ist auch das, die Formulierung wähle ich auch immer. Ich liebe das, meinen Körper zu spüren, wenn ich richtig viel geschleppt habe oder gearbeitet habe oder so danach. Okay, jetzt haben wir schon 50 Minuten geredet, Axel.
Lass uns noch kurz, was bleibt und was verändert sich denn aus deiner Erfahrung heraus? Du hast ja mit vielen Männern auch über Jahre hinweg nach solchen initiatischen Erfahrungen noch Kontakt. Was würdest du sagen, ist so das, was die meisten Männer auch auf lange Sicht mitnehmen?
Oder was verändert sich nach dem Camp dauerhaft?
AxelJa, auch das kann ich nicht so im Einzelnen wirklich beantworten. Dauerhaft wäre ja immer etwas, wenn der Mann in und mit seinem Prozess weitergeht, was die meisten ja tun. Die Frage ist, in welcher Tiefe, in welcher Bewusstheit mache ich das?
Bleibe ich dran? Bleibe ich und gehe meinen Weg bewusster weiter? Das wäre natürlich schön.
Bei manchen erlebe ich das so. Das ist manchmal wie eine Initialzündung. Dann sind die wie angefeuert und dann marschieren die los.
Bei manchen anderen sinkt diese Erfahrung wieder zurück. Zurück heißt ja nicht, dann ist sie weg, aber die bleibt vielleicht nicht mehr so lebendig. Im besten Falle, das regen wir ja auch an, bleiben die Männer in Kontakt mit diesem Prozess und mit dieser inneren Bewegung von Entwicklung.
Darum geht es ja. Bin ich bereit, meinen Weg für Entwicklung weiterzugehen? Das muss ja nicht immer im Rahmen vom Männercamp sein.
Das können sicherlich auch andere Einflüsse oder andere Formen haben. Aber wichtig fände ich, dass der Mann an sich oder der Mensch an sich dranbleibt und sich dafür öffnet, den Mut zu haben. Das wird ja, wir haben ja auch schon ein paar Rückmeldungen gekriegt, jetzt auch nach dem Ende vom letzten Camp, wie die Herausforderungen schon warten.
Machst du die Tür auf, zack, bumm, wirst du schon wieder geprüft. Dann ist die Frage, wie bleibe ich mit mir verbunden, wie kann ich den anderen in seiner Weise auch achten und würdigen, auch mit seinem Bedürfnis oder vielleicht auch mit seiner Wunde, mit seiner Verletzung oder ihrer, ohne mich verlassen zu müssen. Ich habe ein paar schon gehört, wo die Beziehung, wir hatten ja jetzt wirklich einen unglaublich schönen Brief gekriegt von einer Frau, von einem Mann, der mich doch sehr, sehr, sehr berührt hat, wie die Frau das würdigen konnte, welchen Prozess ihr Mann, aber auch die Männer an sich da gerade machen.
Wo sie sagt, Mensch, ich bin so dankbar, im Grunde müsste jeder Mann das Männercamp machen, was ich auch sagen würde.
DanielWürde ich auch sagen.
AxelUnd gleichzeitig ist das natürlich auch schön, das Weibliche oder in dem Fall auch die Frau so zu fühlen, wie sehr sie diesen Prozess, den ihr Mann geht, würdigen kann. Das war für mich sehr, sehr, sehr berührend. Und wie wertschätzend das war, dass sie sagt, Mensch, das ist so schön, dass es wieder Felder für Männer gibt, die so einen initiatischen Kontext anbieten.
Und die dann auch sagt, wenn in dem Fall der Mann das zweite Mal auch nicht dagewesen wäre, wäre unsere Beziehung schon durch. Da passiert scheinbar auf vielen Ebenen was. Den Mut zu haben, das weiterzutragen, das wäre für mich natürlich eine schöne Rückmeldung, dass man merkt, die gehen ihren Weg weiter.
DanielBewusst. Die meisten Männer gehen ja aus dem Camp raus wie verwandelt. Aber der Alltag kommt natürlich trotzdem schnell wieder.
Was hilft denn den Männern dabei, das, was sie erlebt haben, auch weiterhin in ihr Leben mitzunehmen?
AxelDas ist relativ einfach, dranbleiben. Eine Form zu finden, eine Übung zu finden, Kontakt zu halten, Austausch zu halten, sich mitteilen lernen, auch in die Themen auch wirklich reinzugehen, ob es jetzt Beziehung ist, Beruf oder das, was einem selbst vielleicht geistig, spirituell, religiös entspricht. Also zu schauen, was ist mein Weg und wie bin ich bereit, diesen Weg zu gehen.
Nicht im egoistischen Sinne, ich mache jetzt, was ich will, das ist ja pubertär, sondern dass ein tieferes Bewusstsein dafür entsteht, seinem inneren eigenen mehr und mehr Lernen zu folgen. Und das braucht ja manchmal wieder Rückfälle, Krisen kommen wieder rein. Das ist ja schlecht.
Aber sich zu erinnern und erinnern heißt ja auch, ich weiß, dass etwas, was ich bin, ja schon bin. Das werde ich auch nicht draußen finden, sondern das werde ich im besten Fall in mir finden. Ich bin mit einem guten Freund, der ist gerade in Griechenland, viel im Austausch, und die Odyssee, die Odysseus, der ja auch diese Reise, also auch die Heldenreise gegangen ist, der alles verloren hat, und dann kommt er ja irgendwann in diesen Raum von Ithaka, das heißt ja, dieses Nachhausekommen, dafür steht das ja.
Und Nachhausekommen heißt, in diesen inneren eigenen Raum, Wohnung, wieder einzuziehen. Eine schöne Metapher. Letztlich herauszufinden oder mehr zu entdecken, wer ich in der Tiefe wirklich bin.
Und dieser Prozess, der ist ja meiner Meinung nach nie zu Ende. Ich würde mal sagen, ich kann persönlich bis zum letzten Atemzug herausfinden, wer ich bin. Das ist doch eine schöne Option, oder?
Auf jeden Fall.
DanielLiebe Zuhörer, es fällt uns schwer, in Worte zu kleiden, was im Camp passiert, tatsächlich. Wir können da ein Stück weit beschreiben, aber das eigentliche Erleben, das ist nicht in Worte zu fassen. Vielleicht hast du gespürt, dass da ein Ruf in dir ist, dass da irgendwie vielleicht eine Sehnsucht in dir erwächst, auch mal so einen Raum zu betreten.
Das nächste Männercamp findet im nächsten Juni statt. Also wenn du das Gefühl hast, du willst da durch, du willst wissen, wer du vielleicht bist in deiner Tiefe, wer du wieder sein kannst, dann komm einfach. Infos gibt es in den Shownotes, schau einfach rein, wir würden uns freuen, dich nächstes Jahr im Männercamp zu treffen.
Axel, es war mir wieder eine große Freude, dich zu sehen. Ja, Dito. Und ich freue mich auf nächste Woche.
AxelGenau, ich mich auch und ja, danke Daniel, auch für dein So sein.